Glücksfall “Bergdoktor”: Ronja Forcher hat im Fernsehen eine zweite Familie gefunden
Ronja Forcher ist gerade mal 21 Jahre alt, und fast die Hälfte ihres Lebens hat sie neben ihrer eigentlichen Familie auch noch eine im Fernsehen. In der ZDF-Serie „Der Bergdoktor“ ist die Österreicherin seit 2008 als Arzt-Tochter Lilli Gruber zu sehen – manchmal kann sie das selbst kaum glauben. „So etwas gibt es wahrscheinlich nur sehr selten, dass man quasi die ganze Kindheit und Pubertät mit dieser zweiten Fernseh-Familie verbringen kann. So eine Chance zu haben, ist etwas ganz Besonderes.“ Dafür sei sie dankbar.
In ihrer Serien-Figur Lilli steckt viel von ihr, sagt sie. Ein Grund dafür sei, dass sie als Kind nicht wirklich gespielt, sondern ihren Text gesagt habe, so wie sie ihn auch als Ronja gesagt hätte. „Deswegen war ich sehr natürlich, und das habe ich weiter durchgezogen.“ Natürlich gebe es auch Unterschiede: „Wir sind sehr stark verbunden, aber wir sind nicht zu einer Einheit geworden.“
Für den Erfolg der Serie macht sie mehrere Gründe aus. „Unsere treuen Fans fühlen sich sehr verbunden mit der Gruber-Familie“, sagt sie. „Deshalb wollen sie natürlich immer wissen, wie es weitergeht.“ Ein weiterer Punkt sei der Drehort. „Für jemanden, der die Berge nicht kennt, ist das natürlich wie ein Blick in eine ganz andere Welt.“ Zudem seien die Geschichten mitreißend. „Wenn ich die Drehbücher lese, muss ich auch total oft lachen oder weinen“, sagt Forcher, die sich besonders darüber freut, dass auch viele Leute in ihrem Alter den „Bergdoktor“ schauen.
Über dumme Kommentare lachen
Überhaupt, die Fans. „Wir haben unglaublich nette und liebevolle Fans, die uns unterstützen“, sagt Forcher, die auch immer wieder auf der Theater-Bühne steht (zuletzt als Gretchen in „Faust“). „Bei unserem bisher größten Fan-Treffen waren 4000 Leute. Das war der Wahnsinn!“ Dadurch bekomme man viel positive Energie, schwärmt sie.
Allerdings gebe es auch Leute, „die denken, sie müssten sich in mein Leben einmischen“. Heute wisse sie, dass das dazugehört, wenn man in der Öffentlichkeit steht, und sie kann über dumme Kommentare lachen – das war nicht immer so. Dennoch hat Forcher nach eigenen Angaben in der Pubertät, als sie schüchtern war, „viel Selbstbewusstsein aus der Rolle mitgenommen“, weil sie sich mit ihr identifizieren konnte.
Fotoshooting für den Playboy
Einen Wunsch hätte sie für Lilli: „dass sie sich auch mal verliebt und glücklich wird mit ihrer Liebe. Nicht so wie ihre Väter …“ Es sei einfach schön, mit gleichaltrigen Kollegen zu arbeiten. „Ich bin ja immer die Jüngste überall – und wenn Lilli mal einen Freund hätte, wäre das schon schön.“ Forcher ist mit ihrem Schauspieler-Kollegen Felix Briegel liiert, die beiden führen eine Fernbeziehung. „Es ist natürlich schon schwierig – und es bedarf viel Arbeit.“ Dennoch sei sie glücklich. Forcher ist eine Optimistin: „Es sind noch vier Jahre, und danach können wir schauen, wo wir zusammen ein Zuhause finden.“
Im vergangenen Jahr wollte Forcher mal eine ganz andere Seite von sich zeigen und ließ sich für den „Playboy“ fotografieren. Es sei die richtige Entscheidung gewesen, sagt sie, auch wenn sie „heute nicht mehr mit vollster Überzeugung dieselbe Entscheidung treffen würde wie damals“. Forcher will gerade ihren jungen Fans vermitteln, dass man nicht immer irgendwelchen Schönheits-Idealen hinterherjagen muss. „Ich konnte mit den Fotos zeigen, dass es wichtig ist, sich selbst zu lieben und sich nicht verrückt zu machen.“ Nun könne zwar jeder googeln, wie sie nackt aussehe. „Aber eigentlich ist das ja egal, denn wir sehen doch im Grunde alle irgendwie gleich aus.“
Die Erfolgs-Serie
Am 18. Januar 2018 um 20.15 Uhr schickt das ZDF den „Bergdoktor“ in der elften Staffel mit sieben neuen Folgen auf Sendung. Staffel zwölf ist bereits in Planung. Traumquoten dürften garantiert sein – das Winter-Special 2018 sahen 6,95 Millionen Menschen. Seit 2008 ist die Serie im Programm. Sie ist eine Neuauflage des Sat.1-Formats, das von 1992 bis 1998 lief, zuerst mit Gerhart Lippert und dann mit Harald Krassnitzer in den Hauptrollen.